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feministic

Sonntag, 2. April 2006

In Stein

united
mujeres unidas ____Frauen vereint
jamás serán vercidas ___sind unschlagbar.

Samt Scham und Schande

„Sitz nicht so da, man kann deine ganze Schande sehen.“
So werden noch heute junge Frauen angeherrscht.
Welche Wörter gibt es für die weiblichen Geschlechtsteile im deutschen Sprachraum?
„da unten“, „zwischen den Beinen“ „Baba Stink“ „Stinkmuschi“
„Lorschel“ „Fotze“ „im Schritt“ usw.
(Vergleicht das mal mit dem Stolz eines kleinen Jungen auf seinen Penis.)
Extrem abwertend. Diese normalen Körperteile scheinen zu ekelhaft zu sein, um sie auszusprechen. Schon kleine Kinder so von ihrem Körper zu distanzieren ist widerlich (und ungesund).
Außerdem hängt bei Frauen die Scham paradoxerweise mit ihrer Ehre/Schande zusammen. Nicht nur dass es furchtbar ist, weibliche Geschlechtsteile zu besitzen, nein, durch sie kann frau auch noch entehrt - also geschändet - werden.
Denn nicht der Vergewaltiger verliert seine Ehre durch eine solche Straftat, sondern seltsamerweise das Opfer.

Ähnliches "sprachliches" Problem beim Missbrauch: Alkohol und Zigaretten sind für Viele „Genussmittel“, beim übermäßigen Gebrauch spricht man von Missbrauch. Sind Kinder Genussmittel und ist Kindesmisshandlung dann auch übermäßiger Gebrauch von Kindern?

Frauen,...

night
...geht nicht knapp bekleidet aus dem Haus, das regt Männer an.
... geht nicht normal bekleidet heraus, einige Kleidungstücke wirken immer sexy.
... geht nicht allein raus, ihr könnt euch nicht wehren.
... geht nicht mit Freunden raus, sie könnten euch vergewaltigen, selbst angegriffen werden oder sich aus dem Staub machen.
...geht nicht abends raus, in der Nacht treiben sich Verrückte rum.
...geht nicht in den Wald, dort hört euch niemand schreien.
... geht nicht in die Stadt, dort wird euch niemand helfen.
...bleibt nicht im Haus, Eindringlinge und Verwandte sind potenzielle Täter.
... verzichtet auf Freunde,Verwandte, Nachbarn, denn die sind es, die am häufigsten gefährlich werden.
...seid niemals Kind, einige Männer bevorzugen kleine Kinder.
...seid niemals alt, manche stürzen sich auf alte Frauen.
...heiratet nicht, Vergewaltigung in der Ehe ist alltäglich.
UM GANZ SICHER ZU GEHEN, VERZICHTET AUF EURE EXISTENZ.

(AutorInnen unbekannt,von Plakat, mit Anfügungen/Umformulierungen von mir)

Zivilcourage?!

Gestern habe ich gesehen, wie eine Frau zwei Enten(+1 Gans; perverses Tier...) immer wieder an der Paarung gehindert hat, weil es wohl nicht so aussah, als würde die weibliche Ente freiwillig mitmachen. Ob diese Frau bei einer echten Vergewaltigung so beherzt eingreifen würde?

Zu Sylvester habe ich vor den Balkonen eines Hauses gesessen und das Feuerwerk fotografiert. Neben mir hatte ich ein Windlicht stehen. Ein alter Mann kam mit seinem Hund und brüllte mich an ob ich das Haus anfackeln wöllte, er würde seinen Hund auf mich hetzen, ich solle mich verziehen. 50 m weiter schmissen zwei Kinder (ca. 12Jahre alt ) Chinaböller in die Mülltonnen. Da macht niemand was.

An der Haltestelle saß ein Betrunkener. Ein junger Mann stand auch an der Haltestelle, auf den Bus wartend. Es sagte plötzlich zu sich selbst,"verdammt", wahrscheinlich ist ihm etwas eingefallen. Das hat den Betrunkennen so gestört dass er dem Jüngeren eine Bierflasche auf den Kopf schlug. Dreimal. zum Glück ist nichts ernsthaftes passiert, wie ich aus 600m Entfernung sehen konnte. KeineR tut was. Nicht einmal die, die stark genug wären.

Sicherlich haben auch einige von euch bei RTL gesehen, dass kaum jemand eingreift, wenn Autos zerkratzt werden oder Fahrräder geklaut, obwohl dort das Eingreifen wahrscheinlicher ist als wenn ein Kind geprügelt, in den Kinderwagen geschlagen wird.

Alle schauen weg. Die Menschen sind Gefangene ihrer Angst.
Wer die Polzei ruft, muss aussagen, vor Gericht wird ggf. der Name und die volle Adresse genannt. Man wil doch nicht riskieren, dass man selbst oder die Familie vergewaltigt oder zusammengeschlagen, gar getötet wird. Wer eingreift riskiert auch viel, selbst verletzt zu werden oder- wenn es keine andere Möglichkeit gab, außer den Täter zu verletzen oder gar in Notwehr zu töten- eine Anzeige und Strafe. Lieber schauen wir alle weg, machen uns nicht einmal Gewissensbisse, "vielleicht hätte ich ja helfen können". Nein, wir sind eine Gesellschaft von psychisch Blinden geworden.
Wir MÜSSEN etwas tun. Eingreifen, verhindern, etwas tun. Wenigstens die Polizei rufen, sich den Täter einprägen.
Wenn wir alle nur ein kleinen Schritt gehen, wird sich die ganze Gesellschaft bewegen.

Mä(g)delein

Woher kommt das Wort Knabe? Von Knappe.
Und Junge? Von Junker.
In der Ritterzeit respektierte Positionen.
Ach, und Mädchen? Woher...? Von Magd. Die unterste Schicht der Gesellschaft. Noch unter den Knapp über den Freudenmädchen/Dirnen. (Wem hat der Beruf eigentlich wohl eher Freude bereitet, der Frau oder dem Freier?)
Wie schön. Gut das wir das geklärt hätten.

Binnenwanderung (very long entry ahead)

Einige Gedanken und Ansichten über das so verpönte, nach der neuen deutschen Rechtschreibung sogar verbotenes und doch überall in mehr oder weniger feministischen Kreisen anzutreffendes „Binnen-I“ und fraueneinbeziehende Schreib- und Sprechweise. (Warum schlägt mir Word hier eigentlich vor, Binnen-Ei oder Binnen-Pi einzusetzen?)

Das so genannte Binnen-I wird (von intelligenten Menschen) immer dann in informellen schriftlichen Texten angewendet, wenn z.B. „Studentinnen und Studenten“ zu lang oder zu eintönig wäre. Ausgesprochen wird „StudentInnen“ ganz normal „Studentinnen und Studenten“.
Lustig wird es erst bei solchen kreativen Schöpfungen wie „MalerInneninnung“.
Ich bin dafür, dass es nicht Schülerausweis heißen sollte, da es auch Schülerinnen gibt, nicht Passinhaber (da auch Inhaberinnen), und auch nicht Benutzercode.
Hey, die deutsche Sprache ist flexibel, wir haben so viele englische Wörter übernommen, warum können wir die Sprache nicht ein wenig „verweiblichen“?
Radikale Methoden wie die ausschließliche Anwendung der femininen Sprachform sind nicht unbedingt sinnvoll, doch sollte bei weiblichen Substantiven wie Schule oder Kirche die weibliche Form auch bei Nebensätzen verwendet werden.
Noch ein Phänomen: Schlagzeilen wie „Kind entführt“ fokussiert auf das Opfer und lässt den Täter (die Täterin) außen Acht. Verschweigung des Täters kommt meist nur dann vor, wenn auch tatsächlich ein Mann der Handelnde war, Täterinnen werden explizit genannt.

(Das Informationsbuch unserer Volkshochschule verwendet z.B. aússchließlich die weibliche Form:)

Ich bin kein Schüler, Laie, Inhaber, Klugscheißer etc, sondern Schülerin/Lernende, Laiin (gewöhnungsbedürftig, ich weiß), Inhaberin/Inhabende und - wenn überhaupt - eine Klugscheißerin.

Ich störe mich schon lange nicht mehr daran, wegen meiner „umständlichen Sprache“ (nada, political correct language) schief angeschaut zu werden. Es sollte normal werden, männliche und weibliche PERSONEN (ich rede nicht von Salzstreuerinnen, außer wenn das einmal eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme werden sollte) zu nennen.
Und mit den Argumenten: „Des vereinfachten Leseflusses halber wurde nur die männliche Geschlechtsbezeichnung verwendet. Natürlich sind beide Geschlechter gemeint.“ sollten wir uns(alle!) nicht länger abspeisen lassen. Ein Text ist schwieriger zu lesen, wenn frau immer überlegen muss, ob sie mitgemeint ist.
Alternativen:
-jemand anstatt einer, alle statt jeder/jedermann
-Frau Ministerin statt Frau Minister
-Ausweichen: Anwesende(sind Stühle und Tische dann auch mitgemeint?) , Inhabende, Lernende...
-Ärztinnen und Ärzte anstatt (männliche und weibliche) Ärzte
-LehrerInnen (informell)
-kreativ sein: Laiin, Gästin, ... (Hardcore-Variante)
-auch englische Wörter eindeutschen: Layouterin, Producerin....
-Doktor Müller hat eine Praxis eröffnet. => Doktorin Müller, hat eine Praxis eröffnet.
-weibliche Manager = Managerinnen
-Weglassen sexistischer Ausdrücke(Tennismädchen, Nur-Hausfrau)
-Abkürzungen für Frauen (Prof. = Prof.in ,Abs. = Abs.in ,Hg. = Hg.in ,Dr. = Dr.in, wie verwirrend das sein kann, wenn man/frau nicht weiß ob es ein Dozent oder eine Dozentin ist)
-Fachfrauen und –Männer
-wenn ausschließlich Frauen anwesend sind: nur die feminine Form zur Anrede verwenden
-„man“ umgehen: mensch, die Frauen/Männer/..., frau, ich, wir, alle, Menschen
-Kongruenz: Die Autoindustrie ist die beste Abnehmerin für Kunststoffe./ Wer hat ihren Lippenstift hier liegen gelassen?
-Phrasen: Grüß Göttin. Tochterfrau.( > Sohnemann).
-Frauen nicht nur passiv(über Männer definiert) als Ehefrauen, Freundinnen, Mutter von.., „Sie bekommt ein Kind vom ihm“ darstellen, sondern am Leben teilnehmend.
-Keine Frauenfeindlichen Witze mehr und auch nicht drüber lachen: Würden Schwarze über Negerwitze lachen?

Bemerkenswertes

Was auch immer geschieht, nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, zu trinken. Erich Kästner Augenblicklich - Fotos des Tages

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