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Sonntag, 31. Dezember 2006

Werteverfall

Wasser ist ein Wert. So weit, so gut. Oder? Aus Werten (z. B. dem Wert der Achtung des Eigentums) lassen sich soziale Normen (konkrete Vorschriften für das soziale Handeln) ableiten. Werte sind daher ethishe Zielvorstellungen. Es gibt zwar materielle Werte, Geld/Macht/Besitz, Wasser fungiert hier aber nur als abstrakter Begriff, besonders wenn es in einem Gedicht( von Eva Strittmatter) als Metapher verwendet wird. Die aus Wasser ableitbare Norm könnte der verantwortungsvole Umgang damit sein. Wasser ist allerdings ein wertvolles Gut resp. Mittel, aber keine Wertvorstellung. Wenn man das Material für den Ethikunterricht zur Hand nimmt, führt sich die Definition von Wasser als Wert selbst ad absurdum: Wie würdest du handeln/dich fühlen wenn du $Wert wärst? Welche positiven/negativen Konsequenzen (bezüglich sozialer Beziehungen, Rechtssystem etc.)hat $Wert?


Und wenn Frank Schirrmacher und seine Kollegen wieder den Werteverlust beklagen, meinen sie damit nicht eine Wasserknappheit.

Trackback URL:
https://kalima.twoday.net/stories/3122155/modTrackback

Martin (Gast) - 15. Jan, 11:10

Wert

Die Sache mit dem Wert ist ein Knackpunkt jedes modernen totalitären Systems. Beim Kommunismus fand sich der Fehler schließlich in der Schaffung des Mehrwerts ... im Nationalismus in der Abwertung alles nichtnationalen ... und im Kapitalismus im Zwang des dauernden Wertzuwachses (Wachstumszwang, Inflation).
Da hat doch tatsächlich mal ein Konzernchef von Nestle gesagt, das Wasser einen Wert bekommen sollte der in Geld gemessen wird ... und dann müssten Wege gefunden werden um individuell auf diejenigen einzugehen die sich dann kein Wasser mehr leisten können.
Wenn Wert simpel aus Angebot und Nachfrage generiert wird, wer verhindert dann das ein Monopol den Wert seiner Produkte künstlich anhebt? Wenn das aber mit Wasser passiert, dann ist das etwas das jeden einzelnen täglich betrifft. Wir Menschen können kaum länger als zwei Tage leben ohne Wasser zu trinken.

Bemerkenswertes

Was auch immer geschieht, nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, zu trinken. Erich Kästner Augenblicklich - Fotos des Tages

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